Pinterest Ads in Deutschland – Von der „Maschine für visuelle Entdeckungen“ zum Traffic-Garanten


Pinterest verfügt aktuell über fast 500 Millionen monatlich aktive Nutzer, davon 15 Millionen allein in Deutschland. Auf ihrer Suche nach Inspiration entdecken sie neue Produkte und Marken. Werbetreibende finden hier vielfältige Anzeigenformate für unterschiedliche Zielsetzungen. Sie lassen sich unkompliziert in wenigen Schritten vom Smartphone aus erstellen und auswerten. Für das Targeting stehen dabei neben demografischen und interessenbasierten Optionen auch Keywords zur Verfügung. Das macht Pinterest zu einem Werbekanal, der zwischen sozialem Netzwerk und Suchmaschine angesiedelt ist und somit eine wunderbare Ergänzung zu den bisher genutzten Werbeplattformen bildet.

Pinterest eignet sich für verschiedenste Branchen und Unternehmen mit visuell gut zu veranschaulichenden Produkten oder Leistungen. Besonders Onlineshops können von den Werbemöglichkeiten profitieren, denn einer Studie zufolge geben Nutzer hier jeden Monat doppelt so viel Geld aus wie auf anderen Plattformen. Spätestens seit die Shopping-Funktionen bei Meta in Deutschland eingeschränkt wurden, ist Pinterest ohnehin eine lohnenswerte Alternative, um Kunden ein Social-Shopping-Erlebnis zu bieten. Werbekampagnen können hier an einem Punkt der Customer Journey ansetzen, an dem Nutzer bereits wissen, was sie haben möchten, aber noch nicht entschieden haben, bei welchem Anbieter sie kaufen werden.

Diese Case Study bietet Einblick in unsere Erfahrungen mit Pinterest Ads in Deutschland.

Besonderheiten von Pinterest-Usern

74 Prozent der Pinterest-Nutzer ist zwischen 18 und 44 Jahre alt. Die am stärksten vertretene Altersgruppe sind dabei die 18- bis 34-Jährigen. Rund 63 Prozent aller Nutzer sind weiblich. Zudem wird die Plattform in erster Linie mobil genutzt.
Zu den meistverfolgten Interessengebieten auf Pinterest gehört alles, was mit Inspiration verbunden ist: Kunst, Mode und Ideen aus den Bereichen Dekoration und Handwerk.

Advertising auf Pinterest

Für Ihre Pinterest-Kampagnen wählen Werbetreibende die zu Ihrem Thema passenden Nutzerinteressen aus. Kampagnen, die thematisch zu den am stärksten auf Pinterest bedienten Interessen passen, erzielen eine größere Reichweite. Gleichzeitig ist der Wettbewerb hier sehr hoch. Allerdings können auch Kampagnen, die Nischenthemen adressieren, eine gute Performance aufweisen.
Da Pinterest zudem wie eine Suchmaschine genutzt wird, empfiehlt sich auch der Einsatz von Keywords für die Kampagnenausrichtung. Um herauszufinden, welche Suchbegriffe die Zielgruppe verwendet, kann das Suchfeld von Pinterest Ads genutzt werden. Die Autovervollständigung zeigt dann verschiedene Varianten und Ergänzungen des Begriffs. Noch besser ist es, direkt bei Pinterest Trends nach weiteren Vorschlägen zu suchen.

Pinterest unterstützt derzeit in Deutschland die Werbeziele Markenbekanntheit, Videoaufrufe, Markenpräferenz, Conversions und Katalogverkäufe.

Abbildung 2: Themenverteilung auf Pinterest (Quelle: Pinterest Account)

Über unseren Kunden

Unser Kunde betreibt E-Commerce über den eigenen Onlineshop und betreibt unter anderem Pinterest-Ads-Kampagnen, um Verkäufe zu erzielen.

Herausforderungen und Ziele

Ziel war es, gemeinsam mit Finnwaa den Umsatz der Pinterest-Kampagnen zu steigern.

Unser Vorgehen

Wir starteten eine Conversion-Kampagne, die möglichst viel Umsatz bringen sollte, und eine zusätzliche Markenpräferenz-Kampagne, um Daten über die Zielgruppe zu sammeln.

Um zu testen, mit welcher Targeting-OptionenTargeting-Optionen die besten Ergebnisse erzielt werden, setzten wir sowohl Interessen als auch Keywords für die Anzeigengruppen ein. Beim interessenbasierten Targeting wählten wir zunächst Oberkategorien (First-Level), d. h. möglichst breit gefächerte Interessen. Die Keywords wurden als Broad Match angelegt, um die Werbeanzeigen sowohl für das gewünschte Keyword als auch für alternative Schreibweisen, Synonyme und andere verwandte Suchbegriffe auszuspielen. Dabei wurden die von Pinterest empfohlenen mindestens 25 Keywords ausgeschöpft.

Ergebnisse

Conversions

Über einen Zeitraum von sechs Monaten konnten wir bei den Kampagnen eine zunehmend positive Konvertierungsleistung feststellen. Im August gingen die Käufe etwas zurück, ab der ersten Septemberhälfte war jedoch wieder ein Anstieg zu verzeichnen. Insgesamt war die Entwicklung der Kampagnen positiv.

Auch die Kosten-Umsatz-Relation (KUR) zeigt die Anlaufschwierigkeiten der Kampagne und die sehr gute Entwicklung im Verlauf. Gerade in der zweiten Dezemberhälfte war die KUR aufgrund des Weihnachtsgeschäft optimal.

Auffällig war der Unterschied zwischen View-Through und Click-Through-Conversions. Dieser war darauf zurückzuführen, dass Nutzer in den wenigsten Fällen direkt nach dem Klick auf eine Anzeige bereits einen Kauf tätigen. In der Regel sehen sie eine Anzeige, informieren sich näher und kaufen zu einem späteren Zeitpunkt. Da das Targeting auf Pinterest über Keywords und Interessen recht genau ist, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass eine Impression mit einem Kauf verknüpft ist.

Traffic

Im Laufe der Zeit konnten wir einen kontinuierlichen Anstieg der Cost-per-Click (CPC) feststellen. Im Vergleich zu anderen Social-Media-Plattformen wie Meta sind die Klickpreise jedoch recht günstig – insbesondere für Kampagnen mit dem Ziel Markenpräferenz. Hier hatten wir einen maximalen CPC von 0,28 €. Im Durchschnitt lagen wir in dem halben Jahr bei 0,16€.

Markenpräferenz- und Conversion-Kampagne zusammen kosteten durchschnittlich 0,36 € pro Klick auf einen Pin.

Keywords

Die Auswertung der Keywords zeigte einen wesentlichen Unterschied zu Google: In den meisten Suchanfragen auf Pinterest fehlt der Markenbezug. Daher macht es Sinn, die Tools Pinterest Trends und Pinterest Predicts zu nutzen. Hiermit lassen sich Keywords ermitteln, die wenig Wettbewerb aufweisen und eine höhere Sichtbarkeit versprechen. Das funktioniert allerdings nur dann, wenn sich ein Bezug zur eigenen Marke herstellen lässt.
In unserem Fall lieferten die Keywords wesentlich bessere Ergebnisse als die Interessen. Der Großteil der Käufe (300 der 395) kam über das Keyword-Targeting zustande. Die wenigen Käufe, die über das Interessen-Targeting erzielt wurden, waren dennoch lohnenswert, zumal hier kaum Kosten entstanden waren.

Als Spezialagentur für Search & Social Media Advertising verfügen wir über langjährige Erfahrung und selbst entwickelte Tools für Erstellung und Umsetzung sowie Monitoring, Auswertung und Optimierung Ihrer Pinterest-Ads-Kampagnen. Hinzu kommt, dass uns eigene Ansprechpartner direkt von Pinterest zur Verfügung stehen, die besondere Insights liefern und uns darin unterstützen, den Erfolg Ihrer Kampagnen zu maximieren.

Autoren: Sylvia Böning, Celine Dalibor

Veröffentlichung: 21.03.2024