Google Shopping ist eine der größten E-Commerce-Plattformen weltweit. Sie birgt enormes Potenzial, um Website-Zugriffe und Ladenbesuche zu steigern und den Umsatz zu erhöhen. Wenn Sie erfolgreich mit Google Shopping-Kampagnen werben und Ihre Marketingziele erreichen möchten, sollten Sie einige wichtige Ansatzpunkte beachten. Ein gut aufbereiteter Daten-Feed allein ist nicht ausreichend.
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Strategien sich zur Optimierung Ihrer Shopping-Kampagnen eignen.
Optimierung des Produktdatenfeeds
Die Qualität des Daten-Feeds ist zentral für den Erfolg Ihrer Google Shopping-Kampagnen. Darum sollten die im Merchant Center hinterlegten Daten so viele Details wie möglich enthalten und stets auf dem aktuellen Stand sein:
- Geben Sie für Ihre Artikel im Merchant Center so viele Attribute wie möglich an. So steigt die Chance, dass Ihr Produkt bei relevanten Suchanfragen in der Ergebnisliste auftaucht. Die Angaben bilden zudem eine fundierte Basis für die Kaufentscheidung des Kunden.
- Erstellen Sie Ihren Datenfeed, sobald Sie Ihre Datenbank aktualisiert haben.
- Nutzen Sie die Funktion Geplante Abrufe für Ihr Merchant Center und stimmen Sie die Abrufe zeitlich auf die Aktualisierung Ihrer Website ab.
- Alternativ können Sie die Content API for Shopping verwenden, um Ihre Produktdaten für Ihre Shopping-Anzeigen zu ändern und automatisch an Google zu übermitteln.
- Wenn Ihre gesamte Website aktualisiert wird, müssen Sie die Anpassung der Produktdaten im Merchant Center manuell veranlassen. Stellt ein Drittanbieter Ihre Feeds bereit, sollten Sie die Daten so bald wie möglich aufbereiten und hochladen.
- Aktivieren Sie automatische Artikel-Updates, damit Google aktuelle Produktdaten von Ihrer Website zieht. So verringern Sie das Risiko, dass Ihr Merchant-Center-Konto aufgrund widersprüchlicher Angaben gesperrt wird.
Optimierung der Kampagneneinstellungen
Für die effiziente Weiterentwicklung der konkreten Shopping-Kampagnen empfiehlt sich folgendes Vorgehen:
Produktgruppen strukturieren
Erstellen Sie Produktgruppen und legen Sie fest, welche Produkte Bestandteil welcher Kampagne sein sollen. Neben der Sortierung nach Produktdaten (z. B. Marke, Websitekategorie oder Artikel-ID) können Sie Ihre Produkte auch nach eigenen Maßgaben gruppieren und Ihre Shopping-Kampagnen mit benutzerdefinierten Labels versehen (Material, Preis etc.). Für die einzelnen Gruppen vergeben Sie Gebote. Über die Analyse und Auswertung der Kampagnendaten können Sie nach einiger Zeit feststellen, ob die gewählten Gebote zu der jeweiligen Produktgruppe passen.
Passende Gebotsstrategie wählen
Neben der manuellen Gebotsregelung können Sie die Smart-Bidding-Strategien „Klicks maximieren“ und „Ziel-ROAS“ verwenden. Die Option „Klicks maximieren“ eignet sich besonders, um die Sichtbarkeit Ihres Onlineshops in Google Shopping zu fördern. Ihre Gebote werden so optimiert, dass mehr Nutzer auf Ihre Anzeigen klicken. Die Gebotsstrategie „Ziel-ROAS“ orientiert sich am erwünschten Umsatz in Relation zu den Kosten für Shopping-Anzeigen. Die Gebote werden anhand des erwarteten Conversion-Wertes optimiert, um einen bestimmten ROAS zu erreichen.
Conversion-Wert-Regeln erstellen
Eine weitere Möglichkeit, den Conversion-Wert zu optimieren, liegt in der Nutzung von Conversion-Wert-Regeln. Dabei können Sie den Wert der Conversions anhand der Signale Zielgruppen, Standort und Gerät messen und bewerten, wann eine Conversion mehr oder weniger wert ist als die durchschnittliche Conversion. Die Conversion-Werte werden in Echtzeit so angepasst, dass ihr relativer Wert für das Unternehmen auf Grundlage dieser Signale erfasst wird. Aus den Ergebnissen können Sie ablesen, inwiefern sich die Gebote für Conversions von Nutzern optimieren lassen, die relevanter für Ihr Unternehmen sind. In unserem Fachbeitrag zu Conversion-Wert-Regeln erfahren Sie mehr.
Budget- und Gebotssimulatoren nutzen
Welche Budgets und Gebote für Ihre Produktgruppen zu empfehlen sind, können Sie mit den Budget- und Gebotssimulatoren ermitteln. Diese Tools liefern Prognosen dazu, wie sich höhere oder niedrigere Budgets bzw. höhere oder niedrigere CPC-Gebote auf die wichtigsten Leistungsdaten auswirken würden. Gebotsanpassungen lassen sich auch für bestimmte geografische Standorte, Wochentage, Tageszeiten, Zielgruppen oder Endgeräte vornehmen. Sind ausreichend Daten vorhanden, liefern die Simulatoren sogar Schätzungen zu erwartbaren Conversions oder Kosten pro Conversion.
Beachten Sie!
Shopping-Kampagnen für saisonale Aktionen und Feiertage bedürfen einer eigenen Werbestrategie und Bugdetplanung. Um die hohe Kaufbereitschaft im Rahmen saisonaler Anlässe wie Weihnachten, Ostern, Valentinstag und Co. für Ihren Verkaufserfolg zu nutzen, sollten Sie viel Zeit in Planung und Vorbereitung, Monitoring und Optimierung Ihrer Shopping-Kampagnen sowie in Remarketing-Maßnahmen investieren. Nähere Informationen und Tipps hinsichtlich saisonaler Kampagnen finden Sie in unserem Fachbeitrag.
Benchmarks analysieren
Aufschlussreich für die Optimierung von Google Shopping-Anzeigen sind zudem die verschiedenen Daten des Branchendurchschnitts. So zeigt die Spalte „Benchmark max. CPC“ im Google-Ads-Konto, welche Gebote von konkurrierenden Werbetreibenden im Durchschnitt für ähnliche Produkte gewählt wurden. Diese Werte zeigen, wie erfolgreich Ihre Shopping-Kampagnen im Vergleich zu denen Ihrer Wettbewerber sind, und dienen Ihnen als Entscheidungsgrundlage für die Anpassung der eigenen CPC-Gebote. Im Merchant Center finden Sie sogar noch umfangreichere, tiefer gehende Daten: Dort wird beispielsweise die Wettbewerbsfähigkeit des Preises angezeigt.
Suchanfragenbericht auswerten
Sie können Potenziale und Kostentreiber aufdecken, indem Sie im Google-Ads-Konto im Menüpunkt Keywords unter dem Punkt Suchbegriffe einen umfassenden Bericht zu einzelnen Suchanfragen und deren Leistungsdaten aufrufen. Stellen Sie hierbei fest, dass einige Suchbegriffe hohe Kosten verursachen, aber keine Umsätze generieren, können Sie diese auswählen und Ihrer Kampagne als auszuschließende Keywords hinzufügen.
Des Weiteren gibt Ihnen der Suchanfragenbericht Aufschluss darüber, nach welchen Produkteigenschaften und Zusätzen besonders häufig gesucht wird. Hat Ihr Onlineshop den passenden Artikel im Sortiment, können Sie Titel und Beschreibung der Produkte um diese Informationen ergänzen, um so die Sichtbarkeit Ihrer Produktanzeigen zu erhöhen und die Klickrate zu steigern.
Kampagnen eine Priorität zuweisen
Bewerben Sie in mehreren Shopping-Kampagnen das gleiche Produkt, können Sie die einzelnen Kampagnen priorisieren und so einen Konflikt bei den Geboten vermeiden. Setzen Sie die „Priorität der Kampagne“ in den Einstellungen der jeweiligen Kampagne auf „hoch“ oder „mittel“ und legen Sie so fest, welche Kampagne an der Auktion für dieses Produkt teilnehmen soll. Die Gebote für das Produkt werden automatisch nach dieser Rangfolge abgegeben. In Kombination mit einem gezielten Ausschluss bestimmter Suchbegriffe und einer systematischen Gebotsvergabe kann dieses Vorgehen einen sehr starken Ansatz zur Kampagnen-Segmentierung und damit zur Leistungssteigerung und Kosteneffizienz von Shopping-Anzeigen bieten. Mehr hierüber erfahren Sie in unserem Fachbeitrag zum Thema.
Gebote über den Werbezeitplaner anpassen
Über den Werbezeitplaner haben Sie die Möglichkeit, genau festzulegen, an welchen Wochentagen und zu welcher Tageszeit Ihre einzelnen Anzeigen erscheinen sollen und wann nicht. Werten Sie dazu regelmäßig aus, zu welchen Zeiten Ihre Shopping Ads die meisten Conversions generieren. Spielen Sie sie dann gezielt zu diesen Zeiten aus und reduzieren Sie so Ihre Werbekosten. Durch den Einsatz von Smart Bidding geschieht das sogar automatisch.
Datensegmente einbinden
Shopping-Kampagnen lassen sich auch durch das Einbinden von Datensegmenten, wie etwa Datensegmente für Suchanzeigen (früher: Remarketing Lists for Search Ads) optimieren. Diese wählen Sie auf Ebene der Zielgruppen aus und bestimmen eine Ausrichtungsmethode. Anschließend fügen Sie das Snippet Remarketing-Ereignis auf allen Seiten Ihrer Website ein. Mit Remarketing-Listen für Shopping-Kampagnen können Sie Besucher Ihrer Website nach Website-Interaktionen gruppieren und die Gebote für einzelnen Shopping-Anzeigen auf Basis dieser Interaktionen gezielt anpassen. Für einzelne Zielgruppen lässt sich die Leistung Ihrer Shopping-Kampagnen durch den Einsatz von Smart Bidding noch weiter verbessern.
Performance-Max-Kampagnen einsetzen
Performance-Max-Kampagnen bieten eine einfache Möglichkeit, über Shopping hinaus das gesamte Google-Inventar für die Anzeigenausspielung zu nutzen: YouTube, das Displaynetzwerk, die Google Suche sowie Discover, Gmail und Maps. Der Kampagnentyp ermöglicht die Einbindung von Produktdatenfeeds und kombiniert verschiedene Automatisierungsfunktionen (Gebote, Zielgruppen etc.) dynamisch so miteinander, dass die Anzeigenleistung maximiert und eventuell vorhandenes Conversion-Potenzial erschlossen wird. In unserem Fachbeitrag Performance Max Campaigns optimal einsetzen stellen wir Ihnen verschiedene Einstellungsoptionen und Berichte vor, die Sie zur strategischen Ausrichtung und Optimierung nutzen können.
Landingpages optimieren
Auch die Optimierung der Landingpages ist Bestandteil einer erfolgreichen Google-Shopping-Strategie. Vergleichen Sie in einem A/B-Test die Leistung von zwei Versionen Ihrer Landingpage, die nur geringe Unterschiede aufweisen. Ermitteln Sie die Bounce-Rates, die Conversion-Raten und das Klickverhalten, um herauszufinden, welche Landingpage sich besser für das Erreichen Ihrer Ziele eignet.
Fazit
Es gibt zahlreiche Stellschrauben zur Optimierung von Shopping-Kampagnen: Neben der Bereitstellung von vollständigen und aktuellen Produktdaten sowie der Anlage von Produktgruppen bietet das Einbinden von Datensegmenten einen lohnenden Ansatz. Tools wie Budget- und Gebotssimulatoren oder die Auswertung von Benchmarks und Suchanfragen bilden eine fundierte Basis für strategische Entscheidungen. Ihre Gebotsstrategie können Sie optimieren, indem Sie Kampagnen eine Priorität und auszuschließende Keywords zuweisen oder indem Sie Conversion-Wert-Regeln nutzen. Ihre Gebote lassen sich über den Werbezeitplaner anpassen. Wählen Sie entsprechend Ihrem Kampagnenziel eine geeignete Gebotsstrategie. Auch der Einsatz von Performance Max kann sich lohnen.
Als Spezialagentur für Search & Social Media Advertising mit umfassendem Know-how beraten wir Sie gern in allen Fragen rund um Shopping-Kampagnen und konzipieren gemeinsam mit Ihnen eine effiziente Werbestrategie. Wir stimmen Ihre Shopping-Kampagnen auf Ihre individuellen Zielsetzungen und Zielgruppen ab und liefern Ihnen monatlich ein ausführliches Reporting.
Autoren: Sylvia Böning, Gerhard Jahns
Veröffentlichung: 02.06.2021
Aktualisierung: 21.03.2024
Weitere spannende Fachbeiträge
Alle Vorteile von Google Shopping Ads entdecken
Quellen
Google Ads Hilfe „Shopping-Kampagnen beobachten und optimieren“, aufgerufen am 04.03.2024
Google Ads Hilfe „Mit Smart Bidding zum Erfolg. Die passende Gebotsstrategie auswählen“, aufgerufen am 04.03.2024
Google Ads Hilfe „Shopping-Anzeigen“, aufgerufen am 04.03.2024
Google Ads Hilfe „Bericht zu Suchbegriffen“, aufgerufen am 04.03.2024
Google Ads Hilfe „Einstellung ‚Kampagnenpriorität‘ für Shopping-Kampagnen verwenden“, aufgerufen am 04.03.2024
Google Ads Hilfe „Gebotsanpassung im Werbezeitplaner einrichten“, aufgerufen am 04.03.2024
Google Ads Hilfe „Datensegmente mit Websitebesuchern in Shopping-Anzeigen verwenden“, aufgerufen am 04.03.2024
Google Ads Hilfe „Performance Max-Kampagnen“, aufgerufen am 04.03.2024