Social Media Advertising –
Die Trends für 2024


Die digitalen Medien sind stets im Wandel. Das gilt auch für das Onlinemarketing. Unternehmen müssen die Entwicklungen des Social Media Advertisings im Blick behalten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. In diesem Interview finden wir heraus, welche Trends den Bereich Social Ads im Jahr 2024 prägen werden.

Wir fragen unseren Online Marketing Manager Marvin, welche der bekannten Tendenzen sich fortsetzen werden und was Neues auf uns zukommen wird.

Social Media Advertising – Die Trends für 2024 - Hauptgrafik

Experten-Interview

Hallo Marvin, welche Schlagwörter werden denn 2024 die wichtigsten im Bereich Social Ads sein?

Marvin: In unserer schnelllebigen Branche ist das natürlich immer schwer abzuschätzen. Aber wenn wir erst mal bei den Entwicklungen bleiben, die wir schon im vergangenen Jahr beobachten konnten, dann sind das künstliche Intelligenz, Social Search, Kurzvideos und Authentizität.

KI ist ja im Onlinemarketing inzwischen in aller Munde. Kannst du kurz erläutern, in welcher Hinsicht diese Technologien eine Rolle spielen werden?

Marvin: Ja, KI und Automatisierung sind Schlüsselfaktoren im Advertising, nicht nur was Social betrifft. Wir sehen das auch bei Google Ads. Die Entwicklung auf allen Onlineplattformen geht immer mehr in die Richtung, dass KI-Technologien zum Einsatz kommen. Das beginnt damit, dass die KI bestimmt, welche Posts und Anzeigen einer Person ausgespielt werden. Es werden also personalisierte Inhalte basierend auf dem Nutzerverhalten erstellt.

Im Jahr 2024 wird KI die Art und Weise verändern, wie wir mit sozialen Medien interagieren und wie wir Beiträge veröffentlichen. Zu den Änderungen gehört unter anderem eine vereinfachte Content-Erstellung: Also Texte, Bilder und Videos werden automatisch erstellt. Und das spart Zeit und Aufwand.

Daneben sorgen KI-generierte Content-Filter dafür, dass nur relevante Informationen für die Anzeigenerstellung genutzt werden und User somit Werbeinhalte ausgespielt bekommen, die präzise auf sie zugeschnitten sind. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit von Klicks und Conversions, was besonders für Betreiber von Onlineshops wichtig ist.

Auch im Targeting kommt künstliche Intelligenz zum Einsatz. Die KI kann Surfverhalten, Suchanfragen oder die Kaufhistorie von Usern immer detaillierter analysieren und folglich Zielgruppen noch spezifischer erfassen. Sie kann beispielsweise Benutzer identifizieren, die wahrscheinlich bald einen Kauf tätigen, und ihnen dann zielgerichtet passende Anzeigen liefern.

Eine individuelle Nutzeransprache und automatisierte Anzeigenplatzierungen sorgen für eine verbesserte Kampagnenleistung.

Neben der Anzeigenerstellung erleichtert die KI auch das Monitoring. Da gibt es Statistiken zu Trends auf der jeweiligen Plattform, die hilfreiche Erkenntnisse für neue Marketingstrategien bieten.

Kurz gesagt: KI wird den Umgang mit sozialen Medien weiterhin verändern. Darum wird es 2024 wichtig sein, die Vorteile der Systeme zu nutzen. Man sollte sich aber auch der Gefahren bewusst sein, Stichwort Deepfake: also Stimmenimitationen, manipulierte Videos oder bearbeitete Bilder. Das ist ein großes Risiko und kann rufschädigende und rechtliche Folgen haben.

Die Plattformen kennen das Problem. Darum wird schon eifrig an der Verhinderung von KI-Missbrauch gearbeitet: z. B. testet TikTok ein Tool, das KI-generierte Inhalte erkennen und automatisch kennzeichnen soll.

Übrigens: Was rechtliche Regelungen hinsichtlich KI betrifft, sollte man sich auf dem Laufenden halten. Die EU plant gerade ein KI-Gesetz, das für eine strengere Aufsicht sorgen soll. Die Technologie entwickelt sich allerdings in einem Tempo weiter, mit dem Gesetze nicht mithalten können.

Du hast den Einsatz von KI für den Bereich Shopping erwähnt. Social Commerce ist ja ohnehin seit einigen Jahren ein großer Trend. Was wird es hier Neues geben?

Marvin: Ja, künstliche Intelligenz wird gerade für das Schaffen besonderer Shopping-Erlebnisse relevant. Da hilft die Technologie, Shopping-Features in Ads zu verfeinern oder auszubauen, z. B. in Form von personalisierten Inhalten oder virtuellen Try-Ons in Shopping Ads. Kleidung oder Make-up virtuell an- bzw. auszuprobieren – das ist natürlich ein Kundenerlebnis der besonderen Art. Da wird die Conversion-Rate steigen.

Welche Plattformen und Formate werden 2024 besonders wichtig sein? Du hast Kurzvideos erwähnt … also dann wahrscheinlich Instagram und TikTok?

Marvin: Genau. Der TikTok-Boom hält an. Und Instagram Reels sind nach wie vor sehr beliebt. Bei Kurzvideos ist die Aufmerksamkeitspanne und Interaktionsrate sehr hoch. Hinzu kommt, dass sich Nutzer auf Social Media auch immer häufiger gezielt über Produkte oder Leistungen informieren. Insbesondere TikTok wird vermehrt als Suchmaschine genutzt – Stichwort Social Search. Studien zufolge gilt das besonders für die junge Generation. Da greift über die Hälfte eher auf TikTok als auf Google zurück. Unternehmen mit einer jungen Zielgruppe sollten diesen Trend auf jeden Fall berücksichtigen und TikTok als Werbeplattform in Erwägung ziehen – zumal sich die Kurzvideos mit wenig Equipment und wenig Zeit und damit zu eher geringen Kosten erstellen lassen.

In diesem Zusammenhang kommen wir jetzt sicher auf das Stichwort Authentizität zu sprechen.

Marvin: Richtig. Ungefiltert und echt – solche Clips kommen am besten an. Neben TikTok ist da insbesondere die App BeReal zu nennen. Es zeigt sich immer mehr, dass authentische Inhalte besser angenommen werden. Darum geht die Entwicklung auch weg von Influencern hin zu User-generated Content: Unternehmen beziehen ihre Kunden mit ein, um originelle Creatives und Botschaften zu gewinnen und die Bindung zu stärken. Unbearbeitete Videos verleihen Persönlichkeit. Viele Nutzer haben einfach erkannt, dass Filter gefährliche soziale Normen schaffen. Sie sind da inzwischen sehr kritisch und erwarten von Unternehmen, dass sie soziale Verantwortung übernehmen.

Gibt es außer den Kurzvideo-Plattformen noch Werbekanäle, die du für 2024 als wichtig ansiehst?

Marvin: Ja, auf jeden Fall LinkedIn. Das Business-Netzwerk wird von vielen Unternehmen immer noch vorrangig als Recruiting-Kanal betrachtet, und das natürlich zu Recht. LinkedIn ist aber auch mega wichtig im B2B-Bereich. Die Plattform ist nicht nur seriöser als privat genutzte Kanäle, sondern bietet auch einzigartige unternehmens- und berufsbezogene Targeting-Optionen. Damit lassen sich Anzeigen präzise auf die gewünschte Zielgruppe ausrichten.

Fassen wir zusammen

Das Jahr 2024 wird geprägt sein von fortschrittlichen Technologien, die neue Möglichkeiten zur Personalisierung von Werbeanzeigen bieten und so zu mehr Klicks und Conversions beitragen können. Kurzvideos mit authentischen Inhalten und User-generated Content sind besonders vielversprechende Werbeformate. In diesem Zusammenhang ist TikTok zu nennen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Kanal zunehmend als Suchmaschine genutzt wird. Für den B2B-Bereich bleibt LinkedIn die wichtigste Plattform.

Unternehmen, die die mit diesen Entwicklungen verbundenen Chancen nutzen, werden 2024 eine engere Beziehung zur Zielgruppe aufbauen können.

Vielen Dank, Marvin, für den spannenden Ausblick.

In unseren Fachbeiträgen geben wir regelmäßig Einblick in aktuelle Themen aus dem Bereich Search & Social Media Advertising.

Informieren Sie sich auch über die SEA Trends 2024.

Autoren: Sylvia Böning, Marvin Lehmann

Veröffentlichung: 07.12.2023

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