Die Nutzungsintention von Suchmaschinen und sozialen Netzwerken könnte unterschiedlicher nicht sein: Während User bei Google konkrete Suchanfragen stellen, um bestimmte Informationen, Produkte oder Leistungen zu finden, sind sie auf Facebook, Instagram und Co. vornehmlich mit dem Ziel des privaten oder geschäftlichen Networkings unterwegs. Tatsächlich nutzen allerdings immer mehr Menschen die Social-Kanäle auch, um sich über Unternehmen, Marken und Produkte zu informieren – insbesondere auf Plattformen mit Suchmaschinencharakter, wie Pinterest oder TikTok. Damit bilden Social Media Ads die ideale Ergänzung zu SEA-Kampagnen – sowohl für den E-Commerce als auch für B2B oder Recruiting. In diesem Fachbeitrag erfahren Sie, inwiefern die Kombination von SEA- und Social-Media-Ads-Kampagnen zur Umsetzung Ihrer Push-and-Pull-Strategie beiträgt.
Inhalt
So unterstützen Social Ads die Performance Ihrer SEA-Kampagnen
1. Zielgruppenansprache auf allen Stufen der Customer Journey
2. Plattformeigenes Tracking
3. Präzises Targeting und Retargeting
4. Verändertes Nutzerverhalten
5. Besondere Werbeformate für verschiedene Zielsetzungen
Anzeigen für den E-Commerce
Advertising für B2B-Unternehmen
Recruiting Ads
6. Mehr Reichweite, stärkeres Branding
7. Mehr Conversions, mehr Umsatz
8. Kontrolle und gezielte Auswertung
Unsere Tipps für Ihre Ads-Strategie
Unser Fazit
So unterstützen Social Ads die Performance Ihrer SEA-Kampagnen
Neben der Lust am Stöbern und Entdecken zählt die Suche nach konkreten Marken und Produkten laut dem Global State of Digital inzwischen zu den Hauptgründen für die Social-Media-Nutzung. Anlass genug also, um Awareness- und Performance-Kampagnen gleichermaßen in den Fokus zu rücken, wenn es um die Unterstützung Ihrer Google-Ads-Strategie durch Social Ads geht. Das Advertising in sozialen Netzwerken bietet zahlreiche Vorteile:
1. Zielgruppenansprache auf allen Stufen der Customer Journey
Die Bedürfnisse ihrer Kunden zu erkennen und zu adressieren, wird für Unternehmen immer schwieriger, denn die Customer Journey ist komplex und verläuft über die verschiedensten Plattformen. Mit Anzeigen in sozialen Netzwerken können Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe wecken und so eine Anregung schaffen, die idealerweise zu einer konkreten Suchanfrage bei Google führt. Ob Sie Ihren Onlineshop bewerben, B2B-Kunden ansprechen oder Ihr Employer Branding stärken möchten: Die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten von Social Ads ermöglichen es Ihnen eine Markenassoziation zu schaffen, die sich positiv auf den Erfolg Ihrer Remarketing-Aktivitäten auswirkt.
2. Plattformeigenes Tracking
Anders als im SEA, wo Informationen zum Nutzerverhalten aufgrund von Cookie-Blockern schwer zu beschaffen sind, haben es Werbetreibende auf Social Media leicht, Näheres über ihre Zielgruppe zu erfahren. Mithilfe von plattformeigenen Analyse-Tools wie etwa des Facebook Pixels (Meta Pixels) oder des LinkedIn Insight Tags ist es möglich, Daten über User zu sammeln und die gewonnenen Erkenntnisse für das Targeting einzusetzen. Daneben bildet auch die Auswertung der Website-Besuche eine solide Datengrundlage für die Definition der Zielgruppe.
3. Präzises Targeting und Retargeting
Während vor einigen Jahren noch vornehmlich junge Menschen auf Social Media aktiv waren, ändert sich die Altersstruktur auf vielen Plattformen immer mehr, sodass Werbetreibende hier Zielgruppen jeglichen Alters erreichen können. Neben den Trackingdaten bilden die in den Nutzerprofilen hinterlegten Informationen eine solide Grundlage für das Targeting und Retargeting. Ob Facebook, Instagram, Pinterest oder TikTok: Jeder Kanal ermöglicht es Ihnen, Ihre Anzeigen auf Demografie, Interessen und Verhalten ausrichten, wobei es beispielsweise bei Meta inzwischen Einschränkungen im Targeting zu berücksichtigen gilt. Pinterest bietet die Möglichkeit, auch Keywords in das Targeting einzubeziehen. Bei TikTok können Zielgruppen auf Basis von Interaktionen mit Hashtags gebildet werden.
Über die vielfältigen, detaillierten Einstellungsmöglichkeiten des Targetings erreichen Ihre Anzeigen genau die User, für die sie mit hoher Wahrscheinlichkeit relevant sind.
4. Verändertes Nutzerverhalten
Da Social-Media-Kanäle neben der Vernetzung immer mehr Möglichkeiten der Unterhaltung und Information bieten, ist es kaum verwunderlich, dass User täglich mehrere Stunden in ihren Lieblings-Apps verbringen. Nutzer gehen vom Entdecken nahtlos in die plattforminterne Suche über und umgekehrt. Besonders Pinterest und TikTok werden immer mehr wie Suchmaschinen verwendet. TikTok hat bereits auf diese Entwicklung reagiert und begonnen, eigene Search Ads zu testen. Auch andere Plattformen werden versuchen, ihren Usern Angebote zu eröffnen, die ein Verlassen der App unnötig machen. Wenn Unternehmen mit ihren Werbeaktivitäten zügig auf aktuelle Trends reagieren und ansprechende Anzeigen schalten, können Sie das Potenzial von Social Media für ihr Advertising voll ausschöpfen.
5. Besondere Werbeformate für verschiedene Zielsetzungen
Social-Media-Plattformen bieten anders das Google Such- und Displaynetzwerk visuell auffallende Anzeigenformate, die bei der Zielgruppe zusätzliche Wahrnehmungskanäle ansprechen. Neben Einzelbild-, Carousel- und Videoanzeigen bieten die Social Networks auch Shopping-Funktionen oder Werbeformate für die Leadgenerierung. Hinzu kommen kanalspezifische Ad-Formate und -Funktionen – wie etwa Reels Ads auf Instagram oder verschiedenste Kurzvideo-Anzeigenformate bei TikTok.
Anzeigen für den E-Commerce
Einige Social-Media-Plattformen, wie Pinterest und TikTok, stellen Ad-Formate zur Verfügung, die das Einbinden von Produktfeeds ermöglichen. Hierüber können die User Produkte kennenlernen und kaufen.
Es lohnt sich also für Unternehmen, ihre Produkte in entsprechenden Posts und Ads mit ihrem Produktkatalog auf der jeweiligen Plattform zu verlinken. Von dort werden Kunden direkt zur Website weitergeleitet, um den Kauf abschließen zu können. Für Onlineshop-Betreiber bergen die Shopping-Funktionen damit großes Potenzial, ihre Umsätze zu steigern. Das gilt insbesondere für Pinterest, da die User in der Customer Journey schon weit vorangeschritten und damit äußerst kaufbereit sind. Sie nutzen den Kanal, um neue Marken und Produkte zu entdecken. Sind sie erst einmal in den plattformeigenen Shop gelangt, ist der Kaufabschluss nur noch einen Klick entfernt.
Advertising für B2B-Unternehmen
Auch B2B-Unternehmen können erfolgreich auf Social Media werben. Besonders Facebook und Instagram, aber auch das Business-Netzwerk LinkedIn bieten viele Möglichkeiten, um die Alleinstellungsmerkmale erklärungsbedürftiger Produkte zu herauszustellen. In Bildern und Videos lassen sich innovative Produkte ebenso wie aktuelle Branchen-News ansprechend vermitteln. Über Anzeigen für ihren Experten-Blog können Werbetreibende ihr Unternehmen als Thoughtleader positionieren. Facebook und LinkedIn bieten die Möglichkeit, über Event Ads auf Veranstaltungen wie Webinare oder Messen hinzuweisen.
Nicht zuletzt lassen sich einige Werbeformate auf Facebook und Instagram sowie auf LinkedIn mit einem Lead-Formular verknüpfen und so zum Generieren hochwertiger Leads einsetzen. Im Tausch gegen die Daten können Unternehmen etwa Downloads von Case Studies oder Whitepapers oder auch Webinar-Anmeldungen anbieten.
Recruiting Ads
Lead Ads eignen sich außer für den Bereich B2B auch für das Employer Branding und Recruiting. Arbeitgeber können potenziellen Bewerbern etwa nähere Informationen über ihr Unternehmen und eine bestimmte Stelle zukommen lassen. Aber auch einfache Bild- oder Videoanzeigen können das Interesse von Jobsuchenden wecken. Dabei profitieren Recruiter auch hier von den umfassenden Targeting-Optionen der Social-Media-Kanäle. Facebook und Instagram erlauben sogar das Targeting von Usern mit bestimmten Studienabschlüssen oder Berufen. Allerdings bilden Job-Anzeigen bei Meta eine eigene Kategorie.
Die wichtigste Recruiting-Plattform ist natürlich LinkedIn: Das Netzwerk bietet vielfältige Business-bezogene Targeting-Optionen und hält spezielle Formate für das Bewerben offener Stellen bereit. Passende Kandidaten können über dynamisch erzeugte, personalisierte Anzeigen wie Single Job Ad und Stellenanzeige angesprochen werden. Auch Einzelbildanzeigen oder Spotlight Ads lassen sich für Recruiting-Zwecke einsetzen.
6. Mehr Reichweite, stärkeres Branding
Facebook, Instagram und Co. weisen ebenso wie LinkedIn hohe Nutzerzahlen auf. Damit können Ihre Anzeigen auf den Plattformen eine enorme Reichweite erzielen. Ob Sie neue Mitarbeiter oder neue Kunden gewinnen oder Ihren Expertenstatus in Ihrer Branche etablieren möchten: Social Media Ads eignen sich hervorragend zur Vermittlung emotionaler Markenbotschaften. Über die Anzeigen können Sie beeinflussen, wie Ihre Zielgruppe über Ihr Unternehmen und dessen Angebote denkt. Gezielte Branding-Kampagnen helfen, die Bekanntheit Ihrer Marke zu steigern.
7. Mehr Conversions, mehr Umsatz
Die attraktiven Werbeformate der Social-Media-Plattformen helfen Ihnen, eine positive Markenassoziation zu schaffen und das Vertrauen Ihrer Zielgruppe in Ihre Produkte und Leistungen zu stärken. Auf diese Weise kann Social Media Advertising zur Steigerung der Conversions beitragen. Das kann indirekt geschehen, indem User durch Awareness-Kampagnen in sozialen Netzwerken dazu angeregt werden, eine konkrete Suche bei Google zu beginnen und dann auf Ihrer Website Ihre Produkte zu kaufen, Ihre Leistungen zu buchen oder sich über Ihr Stellenportal zu bewerben. User können aber auch direkt auf Social Media konvertieren, indem sie Ihre Produkte über den integrierten Shop erwerben oder indem sie eine Lead Ad abschicken, um Ihr Whitepaper und Ihr Stellenangebot anzufordern.
8. Kontrolle und gezielte Auswertung
Bei Social Media Ads haben Sie die volle Kostenkontrolle: Sie legen für das Laufzeitbudget einen Maximalbetrag fest. Ihre Ads werden dann so lange geschaltet, bis das Budget verbraucht ist. Auf diese Weise zahlen Sie nie mehr als geplant. Die Kosten (Cost-per-Click, Cost-per-View) sind je nach Plattform unterschiedlich hoch.
Während Google-Kampagnen auf Umsatzgenerierung ausgerichtet sind, geht es bei Werbekampagnen in sozialen Netzwerken um die Wirkung auf die Zielgruppe. Entsprechend ist die Auswertung auf die Leistung der verwendeten Creatives ausgerichtet: Welche Bilder und Videos kamen besonders gut an? Wer sind die Personen, die Ihre Anzeige betrachtet oder mit ihr interagiert haben (Alter, Geschlecht, Interessen etc.)? Die Erkenntnisse aus der Analyse können in die Kampagnenoptimierung einfließen und für das Retargeting verwendet werden.
Unsere Tipps für Ihre Ads-Strategie
Voraussetzung für den Erfolg Ihrer Werbeaktivitäten in den sozialen Netzwerken ist eine sorgfältig ausgearbeitete Strategie. Folgende Punkte sollten Sie beachten:
- Legen Sie vor dem Start Ihrer Social-Media-Kampagnen konkrete Ziele und KPIs fest, die in Ihre Marketingstrategie passen.
- Informieren Sie sich, welche Plattformen Ihre Zielgruppe nutzt. Auf Instagram sind andere Personen aktiv als auf YouTube oder LinkedIn.
- Machen Sie sich mit den Plattformen vertraut. Jede hat eigene Regeln und Best Practices. Wie wird kommuniziert? Welche Trends gibt es? Welche Formate sind besonders beliebt? Wie sind die Designvorgaben? Gibt es Besonderheiten im Nutzerverhalten?
- Beobachten Sie, wie andere Unternehmen der Branche den jeweiligen Kanal nutzen und lassen Sie sich von erfolgreichen Ads-Kampagnen inspirieren.
- Definieren Sie passende Zielgruppen und nutzen Sie die Targeting-Optionen der sozialen Netzwerke voll aus.
Sind Ihre Ads-Kampagnen gestartet, sollten Sie sie kontinuierlich überwachen und auswerten. Testen Sie, was gut bei Ihrer Zielgruppe ankommt und nehmen Sie regelmäßig Anpassungen vor, um Ihre SEA- und Social-Media-Kampagnen immer besser aufeinander abzustimmen. Eine professionelle Social-Ads-Agentur kann Sie darin unterstützen, maximale Werbeerfolge zu erzielen.
Unser Fazit
Ob Sie Markenbekanntheit schaffen, Leads generieren oder Ihre Sales steigern möchten: An Social Media Ads führt kein Weg vorbei. Die bild- und video-basierten Anzeigenformate der Social Networks unterstützen Ihre SEA-Kampagnen, indem sie weitere attraktive Touchpoints in der Customer Journey schaffen. Über plattformeigene Tracking-Tools finden Sie heraus, inwiefern diese einen Anteil am Erfolg Ihrer Werbestrategie haben. Die detaillierten Targeting-Optionen helfen Ihnen, Ihre Kampagnen präzise auf die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe hin auszusteuern und kontinuierlich zu optimieren. Voraussetzung für die erfolgreiche Kombination von Search und Social Media Advertising sind dabei klar definierte Ziele sowie gute Kenntnisse über die Zielgruppe und die Besonderheiten der jeweiligen Plattform. Unsere Experten beraten Sie gern.
Autoren: Sylvia Böning, Celine Dalibor
Veröffentlichung: 11.04.2023
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